Trümmergelände für die Ausbildung der Räumgeräteführer sind rar. Insofern ist es ein seltener Glücksfall, dass die Firma Wacker aus Filderstadt es den beiden Ortsverbänden ermöglichte, auf dem Gelände der ehemaligen Psychiatrie in Nürtingen ihre Räumgeräte mit den zahlreichen Anbauteilen wieder mal zu erproben. Gebäudeteile niederlegen, Trümmergassen frei machen, Betonplatten aufbrechen und Schutt wegräumen sind typische Aufgaben für die THW-Räumer. Dazu stehen den THW-Räumgruppen unterschiedliche Arten von Räumgeräten zur Verfügung. Neben Radlader und Teleskoplader eben auch zwei unterschiedliche Typen von Räumbaggern. Der eine kommt auf 8 Gummirädern und der andere auf stählernen Ketten. Wo schnelle Beweglichkeit auf einigermaßen befahrbarem Gelände möglich ist, spielt der Radbagger seine Fähigkeiten aus. Auf Trümmern, weichem Untergrund, schiefen Ebenen und abfallenden Böschungen steht der Kettenbagger sicher und krallt sich mit seinem Anbauschild in den Boden. Wichtig für die Räumgerätefahrer ist die sichere Beherrschung beider Typen, so dass schneller Austausch der Geräteführer auch über regionale Grenzen hinweg möglich ist. Dies zu üben, ist die Hauptaufgabe an diesem Samstag. Die neuen Anbaugeräte Betonschere und Meißel kommen nun zum Einsatz, zerbröseln die Wände und Decken im ehemaligen Krankenhaus, bohren sich tief in den Betonboden und schaffen so (fiktiv) Platz für die im Einsatzfall nachrückenden Bergungsgruppen. Nach Herzenslust wird geschaufelt, gemeißelt und in den Beton gebissen, alles mit ernstem Hintergrund. Jeder der 12 Räumgruppenhelfer aus beiden OV weiß, wie schwierig eine Trümmerlage mit Betonplatten ist, wenn darunter Verschüttete auf Rettung hoffen. Am Ende des Tages sind alle „happy“. Mensch und Maschine, beide kennen sich nun besser, genauso wie die Helfer der beiden Räumgruppen aus Kirchheim und Pforzheim. Sie sind damit besser untereinander austauschbar, sie ergänzen sich und vertrauen einander. Eben als ein Team über Kreisgrenzen hinweg. Eine der Stärken des THW!
Ein herzliches Danke auch an die Fa. Wacker Filderstadt, dass sie diese Ausbildung und Übung auf dem Gelände ermöglichte.