Isny,

Massiver Felssturz in Isny – Einsatz des ESS

Glücklicherweise ohne Verletzte, fand in Isny am Abend des 23.06.2015 ein massiver Felssturz statt. Um die Aufräumarbeiten der Bagger abzusichern wurden am 30.06. die Trupps des Einsatzstellen-Sicherungssystems des Technischen Hilfswerks aus den Ortsverbänden Weingarten und Landau alarmiert.

Messstelle des Technischen Hilfswerks in Isny

Zum zweiten Teil der Baggerarbeiten wurden Helfer des ESS-Trupps aus den Ortsverbänden Ofterdingen und Kirchheim unter Teck am Montag, 27.07. angefordert um die anwesenden Einsatzkräfte zu unterstützen. Dabei sollte der Hang auf kleinste Bewegungen überwacht werden um gegebenenfalls die arbeitenden Kräfte bei einem Nachrutschen rechtzeitig zu warnen.
Zu diesem Zweck wurden im Bereich des Hanges sogenannte Prismen verteilt. Diese stellten, durch ihre Reflektion des Messlasers, Referenzpunkte für das eigentliche Messgerät dar. Nach der erfolgreichen Feststellung des gegebenen Ist-Zustandes ließ sich hierdurch jede kleine Veränderung der Hanglage ermitteln. Wodurch eine rechtzeitige Reaktion, wie beispielsweise in Form einer Warnung der anderen Helfer, möglich war.

Eine ausführliche Erläuterung des Einsatzstellen-Sicherungssystems:


„Das Einsatzstellen-Sicherungssystem ist in vielen Gefahrensituationen einsetzbar und sehr hilfreich. Nicht nur bei der Überwachung von einsturzgefährdeten Gebäuden und Trümmerstrukturen, sondern auch bei Deichen, Hanglagen und in Hochwassersituationen.
Im Wesentlichen besteht das ESS aus Tachymeter, Stativ und einem Rechnersystem mit Datenübertragung über Funk oder Kabel. Das ESS erkennt frühzeitig kleinste Veränderungen durch Messung der Bewegungen. Diese sind häufig so minimal, dass das bloße Auge sie gar nicht wahrnehmen kann.
Wenn Gebäudeteile einzustürzen drohen, werden die statischen Schwachstellen farblich gekennzeichnet und nummeriert. Die markierten Schwachstellen dienen über Spiegelprismen dem ESS als Messpunkte. Die einzelnen Messpunkte werden in den Computer eingegeben und gespeichert. So kann das ESS mithilfe eines Lasers die gefährdeten Bereiche permanent und automatisch überwachen. Das Einsatzstellen-Sicherungssystem misst dreidimensional und millimetergenau. Veränderungen beispielsweise in einer Wandstruktur erkennt es sofort. Sobald die Daten abweichen und außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches liegen, ertönt ein Alarmsignal. Dieses warnt die Rettungskräfte, so dass sie die Einsatzstelle verlassen können, um nicht selber verletzt oder verschüttet zu werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet für das ESS ist die Erkundung von hochwassergefährdeten Bereichen. Schnell können Straßenzüge oder auch ganze Ortschaften auf ihr Höhenprofil untersucht werden. So erkennen die Einsatzkräfte, wo das Hochwasser zuerst ankommen wird, und können ihre Arbeiten entsprechend planen.“


Quelle: http://www.thw.de/SharedDocs/Ausstattungen/DE/Geraete/ESS.html?nn=925122&idImage=1274760&notFirst=true


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