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Kirchheim unter Teck,

Ausbildung während Corona-Pandemie: Stillstand und/oder Chance?

Der „Lockdown“ nach den Faschingsferien infolge des gefährlichen Corona-Virus kommt überraschend und die Schockstarre ist überall entsprechend heftig. Auch im THW Kirchheim. Trotzdem muss die Einsatzfähigkeit unbedingt erhalten bleiben.

Die Ausbildungsdienste mit persönlicher Anwesenheit am Montagabend und Samstag fallen sofort aus. Ebenso die laufende Grundausbildung und natürlich auch die Jugenddienste. Ein Dilemma für den Ortsverband und für manchen Helfer auch liebgewordene Gewohnheit neben dem Alltag, alles steht still. Der Gesundheitsschutz steht im Vordergrund und die Ansteckungsgefahr ist absolut zu minimieren. Die Anweisungen dazu aus Politik und THW-Leitung sind eindeutig und sinnvoll. Wie sinnvoll zeigen die nachfolgenden Einsätze vom 21.03., 27.03. und zuletzt am 16.04.2020. Alle können mit entsprechendem Eigenschutz gefahren werden und auch danach bleibt die Einsatzbereitschaft des Technischen Zugs und der FK voll umfänglich erhalten.

Wer rastet, der rostet!

Dieses alte Sprichwort hat sicherlich seine Berechtigung. Wie also die Einsatzkräfte im  Ortsverband  fit halten für den Erstfall? Auch wenn alle Handgriffe in früheren Ausbildungsdiensten und Übungen schon x-mal geübt wurden, Geräte und Maschinen immer wieder erprobt und angewendet wurden, fehlt doch irgendwann das Gefühl dafür. Auch die Zusammenarbeit mit dem Kameraden oder der Kameradin an der Seite ist immer wieder zu proben. Ganz zu schweigen vom kameradschaftlichen Zusammenhalt vor, während und nach der Ausbildung. Vielleicht mit einer Art von Home-Office? Beim THW?

Ausbildungsabende, Zugdienste, Führungsgespräche und gemütlicher Hock in Zeiten von Corona 

Bereits seit dem 23 März finden nunmehr die regulären Montagsdienste des Kirchheimer Ortsverbandes als Online-Videochat statt. Alle treffen sich in gewohnter Stärke, um aktuelle oder Fachthemen zu besprechen und dabei auf dem Laufenden zu bleiben, jedoch sitzt jeder daheim am PC oder am Smartphone. Durch diese weiterhin regelmäßigen Treffen bleibt der Ortsverband auch weiterhin aktiv und kann sich auf eine Zeit nach den Beschränkungen vorbereiten. 

Doch nicht nur die Montagsdienste und Besprechungen finden über Online Meeting statt. Auch Teile von Ausbildungen, wie beispielsweise der theoretische Teil der Grundausbildung, laufen online und abstandskonform ab. Teilnehmer können wie gewohnt die Präsentationen verfolgen und ihre Fragen mit einbringen. Selbst danach ist mit Spezi oder Weizen noch ein gemütliches Zusammensein, wenn auch nur im virtuellen Sinne möglich. Schließlich sind die Zeiten nie zu ernst für ein Späßchen.

Doch nicht jede Ausbildung kann ausschließlich über eine theoretische Präsentation stattfinden. Die  Fachgruppe Führung und Kommunikation hat dafür die zündende Idee. Um bei den teilweise recht anspruchsvollen Fachausbildungen nicht in ein Wissensdefizit zu rutschen, entscheidet man sich die Fachausbildungen ebenfalls online abzuwickeln. Live und direkt! Dazu ist es allerdings von Nöten sich in einer Gruppe von 3 Personen im Ortsverband zu treffen und alles vorzubereiten. Selbstverständlich mit ausreichend Abstand und Desinfektionsmittel. Mit Hilfe einer Kamera und eines Laptops werden die Telefone, Funkgeräte, Schaltungen und andere Gerätschaften im Ortsverband als Livestream für die Helfer greifbar.

So auch bei den letzten beiden (virtuellen) Zugdiensten am 25.04. und 09.05. Am 25.04 werden die Telekommunikationsanlage und ihre Funktionen vorgestellt. Mit Hilfe des Livestreams können nicht nur die Funktionen erklärt werden, sondern beispielsweise auch die Verkabelung von Telefonen und die Bedeutung einzelner Status-LED am Gerät selbst. Durch das Abfilmen von Telefondisplays wird gezeigt, wie man ein DECT-Telefon in ein solches Netz einbuchen kann.

Am Zugdienst vom 09.05 werden von zwei Funkamateur-Kameraden und Jürgen Mayer, einem erfahrenem „Notfunker“, die Besonderheiten des Amateurfunk mit dem Fokus auf den Notfunk vorgestellt. Dieser kann in Krisensituationen aushelfen kann, wenn öffentliche und BOS-Kommunikationsmittel nur eingeschränkt oder gar nicht funktionieren. Auch bei dieser Präsentation kommt wieder die Kamera zum Einsatz. Das Funkgerät und dessen Handhabung wird mit Livebildern allen Teilnehmern auf den Bildschirm geworfen. So bekommen sie eine direkte Vorstellung über den Betrieb im Amateurfunk, bsw. wie eine E-Mail über Funk übertragen wird, wie  Netzwerkverbindungen mit Amateurfunk hergestellt werden und wie normale Telefonanrufe mit Hilfe von Amateurfunk geführt werden.

Für manchen THW-Helfer oder -Helferin, welche schmerzlich ihren Ortsverband und das beieinander sein im Dienst vermissen, sicherlich nur ein halber Ersatz. Aber besondere Zeiten erfordern spezielle Lösungen. Der Videochat, das Livestreaming und die Online-Meetings sind hier sicherlich das Beste, was möglich ist, bis wir uns alle wieder treffen können. Also teilnehmen am Chat, durchhalten bis es aufwärts geht und vielleicht auch mal den Kameraden oder die Helferin einfach anrufen. Das hält (virtuell) fit für den nächsten Einsatz oder Hilfeleistung!


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