Für den Ausbilder Dustin G. beruflich Notfallsanitäter, im THW-Ehrenamt Leiter der Fachgruppe Führung und Kommunikation im OV Kirchheim ist es auch etwas ungewohnt. Corona geschuldet ist dieses Mal die vertiefende Weiterbildung der Helfer nur virtuell in Konferenzschaltung möglich. Alle sitzen zuhause vor ihren Bildschirmen. Mitreden kann jeder, zusehen kann jeder, aber wie soll da die Herz-Lungen Wiederbelebung geübt werden, wie die richtige Verbandstechnik, wenn nicht der nebensitzende Kamerad oder die Kameradin Versuchskaninchen bzw. Übungsobjekt spielen kann oder beim Plastiktorso mit gekreuzten Händen der Brustkorb gedrückt und beatmet werden kann?
Doch es klappt überraschend gut. Dustin hat sich was einfallen lassen. Die theoretischen Inhalte der Unterweisung sind nicht das Problem. Die werden, wie von ihm gewohnt, mit viel Praxiskenntnis gut erklärt. Die gegenseitige Interaktion erfolgt entweder direkt mit Rede und Gegenrede oder per Textnachricht. Aber wie zeige ich als Ausbilder aus meinem „Home Office“ Herzmassage, wie stabile Seitenlage, oder den sogenannten Rettungsgriff? Die Lösung bietet das Netz. Während Dustin noch erklärt, erscheinen auf dem Schirm die Links zu kleinen Videos, in denen die Praxismaßnahmen sehr anschaulich von ausgewiesenen Fachleuten vorgeführt werden und von den Helfern an ihren Bildschirmen nachfolgend an Dustins Ausführungen angeschaut werden. Auch für die Erfolgskontrolle, ob das Erlernte auch haften bleibt, hilft die digitale Welt im Netz. Frage und Antwortmöglichkeiten werden ebenso eingespielt und beantwortet und geben für den Dozenten einen guten Hinweis über das rege Mitwirken am virtuellen Unterricht.
Insgesamt, so das Fazit von teilnehmenden THW-Helfern, ist diese Art der Unterweisung in diesen besonderen Zeiten durchaus eine Alternative zu den früher üblichen Präsenzbelehrungen. Spannend gemacht wie beim heutigen Zugdienst sind sie informativ, langweilen nicht und geben doch ein starkes Gemeinschaftsgefühl: Wir halten durch, wir packen das!