Dazu treffen sich die Junghelfer:innen und ihre Betreuer:innen am Dienstagmorgen bereits um 6:50Uhr am Bahnhof in Kirchheim unter Teck. Trotz der für die Ferien total „unmenschlichen“ Zeit sind alle hellwach. Schnell noch die Lagerpässe abgeben und die obligatorische Ansage zum Benehmen in der Bahn abwarten und dann geht es auch schon los. Mit der S1 nach Stuttgart und nach einem kleinen Fußmarsch mit dem ICE nach Hamburg. Für die meisten ist es die erste Fahrt mit dem ICE. Diese ist trotz 6 Stunden Fahrzeit doch sehr kurzweilig, die sich die Junghelfer:innen mit Spielen und „plündern“ des Bordbistros vertreiben. Beim Halt in Hannover gibt es dann schon die erste Überraschung, Heiko S., langjähriger THWler, bewährter THW-Koch und „Unterhalter“ auf vielen Kirchheimer THW-Jugendlagern ist gekommen um der Gruppe am Bahnsteig kurz Hallo zu sagen, doch lange Zeit für eine Unterhaltung bleibt nicht, da der ICE nur 10 Minuten Aufenthalt hat.
Kaum im Hotel in Hamburg angekommen, steht nach dem Abendessen auch schon der erste Ausflug in die Hafencity an. Von der Fahrt im ICE ausgeruht und gut genährt erkunden die Junghelfer:innen zu Fuß die Fleete und Gassen in der historischen Speicherstadt. Begeistert werden Bilder vor der beeindruckenden Kulisse für die daheim gebliebenen oder für Instagram geschossen und gepostet mit „Gut in Hamburg angekommen“.
An der Hamburger Elbphilharmonie angekommen verkündet Betreuer Olli: „Und da fahren wir jetzt rauf!“ Die Überraschung ist geglückt, mit der längsten gebogenen Rolltreppe Europas geht es auf die Aussichtsplattform der Elphi in 37,5 m Höhe mit weitem Blick über den nächtlichen Hafen von Hamburg und die Hamburger Stadt.
Zu Fuß durch Hamburg
Am nächsten morgen begeistert das Frühstücksbuffet mit einer Pancakemaschine die auf Knopfdruck frische Pancakes produziert. Frisch gestärkt geht es danach zu Fuß zum Treffpunkt der Stadtführung am Jungfernsteg und von da ab in 2 Gruppen quer durch Hamburg, vorbei an den teuersten Armbanduhren der Stadt, das Einsteigermodell liegt bei gerade mal 21.000€. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen. Weiter zum Rathaus, dort erfahren die Junghelfer:innen vom großen Stadtbrand und wie die Stadt zu einer Hafenstadt wurde und warum im Rathaus nicht nur der Bürgermeister sondern auch der Senat und die Börse untergebracht sind. Von dort geht es mit der Bahn in die Speicherstadt und zu den Landungsbrücken, immer wieder erfahren die Junghelfer:innen dabei allerhand erstaunliches und kurioses aus der Hamburger Stadtgeschichte. Etwas enttäuscht ist die Junghelferschar als sie auf der fast leeren Reeperbahn stehen: Das hatten sich etliche doch ganz anders vorgestellt. „Bei Tag ist das eine fast normale Straße, keine Party nur normale Anwohner. Aber das kommt so nicht in den Nachrichten“ erklärt die Stadtführerin und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Am Nachmittag öffnet der THW-Ortsverband Hamburg Mitte seine Tore. Ortsbeauftragter Björn Christian Greiff erklärt wie das THW in Hamburg aufgestellt und wie die 10 Ortsverbände in den Katastrophenschutz eingebunden sind. Natürlich geht es auch zur Fahrzeugbesichtigung in die Fahrzeughallen wo den Junghelfer:innen neben den blauen THW-Fahrzeugen auch die Fahrzeuge und Ausrüstung in Grün, die von der Stadt Hamburg gestellt werden und die Fahrzeuge in Orange, die vom Havariekommando dem Ortsverband gestellt werden, auffallen.
An dieser Stelle vielen Dank an den THW-Ortsverband Hamburg Mitte und an Björn Christian Greiff für die Unterstützung und die Besichtigung.
Die Welt in Klein und ganz Groß
Noch etwas müde von der langen Nacht im Hotel. Dort spielte nach dem Abendessen eine Hotelband zur Unterhaltung der Gäste auf, die sich jedoch nach einigen ungeplanten Zugabewünschen unserer Junghelfer:innen erst gegen 23:00Uhr verabschieden konnte. Auch an diesem Morgen gibt es wieder eine Überraschung. Heiko S. konnte es doch nicht lassen und hat sich mitten in der Nacht auf den Weg gemacht um schon zum Frühstück bei uns sein.
Auch an diesem Tag gibt es wieder viel zu sehen. Los geht es nach einem Marsch zu den Landungsbrücken mit dem ersten Schiff zur Hafenrundfahrt in den Hamburger Hafen. Staunend blicken die Junghelfer:innen, allesamt „Landratten“ aus dem tiefen Süden der Republik hinauf zu den Containerschiffen die gerade beladen werden. 20.000TEU also 20.000 Container passen auf so einen Riesen, erklärt der Kapitän der kleinen Barkasse die nicht einmal so groß ist wie einer dieser Seecontainer. Etwas weiter liegen Luxusyachten aus aller Welt im Trockendock, auch hier gibt es wieder Superlativen zu bestaunen 74 Millionen Euro teuer, Hubschrauberlandeplatz, Pool auf allen Decks, Raketenabwehrsystem und einmal volltanken für 1 Million Euro.
Nach 1 Stunde staunen geht es dann wieder zurück an die Landungsbrücken und von dort mit dem alten Lastenaufzug unter die Elbe in den alten Elbtunnel, der auf die andere Seite zum Hamburger Hafen führt. Hier gönnen sich die Junghelfer:innen eine kurze Pause und genießen den Blick auf die Hamburger Speicherstadt mit den Landungsbrücken.
Aber dann ist es endlich soweit, um 16:30Uhr dürfen wir sogar eine halbe Stunde früher als gedacht endlich in das Miniatur-Wunderland. Die Welt in klein begeistert nicht nur die Junghelfer:innen, auch die Betreuer:innen zeigen ihre Begeisterung. An jeder Ecke gibt es was zu sehen, überall sind kleine lustige Szenen zu finden. Erst nach etlichen Stunden können sich auch die Letzten von der kleinen Welt verabschieden und kehren müde und erschöpft ins nahegelegene Hotel zurück.
Zurück nach Hause
Nach so vielen Erfahrungen heißt es dann am Freitagmorgen Abschied nehmen und mit dem ICE wieder zurück nach Hause. Auch wenn es kurzzeitig so ausgesehen hat, als würde der Heimweg mit dem ICE wegen einer Streckensperrung in Frankfurt enden, geht dann doch alles gut. Die Gleise sind wieder frei und die Junghelfer:innen und ihre Betreuer:innen kommen planmäßig in Stuttgart an und sind dann schließlich sogar 30 Minuten früher als geplant in Kirchheim unter Teck.
Großen herzlichen Dank an alle die zum Gelingen unserer Ferienfreizeit beigetragen haben!