Geisa & Erfurt,

Grenzerfahrungen

Während es für die THW-Jüngsten heute in den Erfurter Garten- und Freizeitpark (EGA) geht, erfahren die Junghelfer heute was es bedeutete einst an der Innerdeutschen Grenze zu wohnen und erfahren dies hautnah an der fast vergessenen Sperranlage der DDR, die Deutschland bis 1990 in zwei Staaten geteilt hatte.

Als wenn auch das Wetter die Düsternis der ehemaligen Grenze beeinflussen will, je näher die Junghelfer der Gedenkstätte Point Alpha nahe Geisa kommen desto bedrückender wird  das Wetter. Der Nebel hängt tief in den Tälern und vom bewölkten Himmel fällt leichter Regen. „Irgendwie passend zu dem komischen Ort hier“ stellt Nico beim Blick aus dem MTW-Fenster auf die bei dem Wetter etwas gruselig wirkende Anlage fest.

Die meisten der Junghelfer wären bei diesem Wetter wohl gerne im Schlafsack geblieben und das Lustempfinden auf eine Gedenkstätte mit Museum wird dadurch auch nicht so sehr gesteigert. Bei der Führung durch das Haus auf der Grenze in dem die Geschichte des Eisernen Vorhanges und der DDR Grenze anhand von Schicksalen der Bevölkerung im ehemaligen Grenzgebiet veranschaulicht werden hören die Junghelfer aber gespannt zu. Für viele ist es fast unbegreiflich, wie ihr Heimatland mit so viel Aufwand und Technik durch so eine Grenzanlage einmal geteilt worden ist

Beim Spaziergang vom Blauen Haus durch die realitätsgetreu nachgebaute Grenze mit meterhohen Zäunen, Minenfeld, Hundelaufanlagen, Selbstschussanlagen und Patrouillenweg mit Wachturm und Bunker Richtung Grenze und ehemaligem US-Stützpunkt herrscht ein angespanntes Schweigen. „So weit sind wir in Geschichte in der Schule  gar nicht gekommen“ stellt Jessy beim Anblick des 4 m hohen Grenzzauns fest.

Im US-Beobachtungsstützpunkt ist die Stimmung dann schlagartig gelöster, interessiert schauen sich die Junghelfer die historischen Militärfahrzeuge an und erfahren in der Ausstellung interessantes über den Fulda GAP. Er bezeichnete die wahrscheinlichste Einmarschrichtung eines durch die Sowjetunion vorgetragenen Angriffes. Aber auch hier ist es fast ein Schock, was bei einem Krieg mitten in Deutschland passiert wäre.

Nachdem die Lunchpakete verdrückt sind, meldet sich plötzlich Berthold Dücker zu Wort. Der Journalist erzählt im Zeitzeugengespräch mit der THW-Jugend Kirchheim unter Teck wie er damals mit 16 Jahren über das Minenfeld aus der DDR nach Westdeutschland geflohen ist um sich seinen Traum zu erfüllen, Journalist zu werden. Und wie er es in Deutschland bis zum Chefredakteure einer Zeitung geschafft und die Stiftung Gedenkstätte Point Alpha gegründet hat. Gebannt lauschen die Junghelfer der Geschichte von Berthold Dücker und stellen ihm allerhand Fragen zur Grenze, zur DDR und zu den Beweggründen seiner Flucht.

Und was tut sich zwischenzeitlich im EGA-Park?

Währenddessen sind die 6 Jüngsten unserer Gruppe zusammen mit den Betreuern Heiko und Martina im EGA-Park angekommen. Gemeinsam wird der Park mit den unzähligen Spielplätzen, Erlebniswelten und Wasserspielen unsicher gemacht. Auf den großen Kletterpyramiden zeigen Senara, Sophie, Rebecca, Lilly, Maxi und Ben ihr Können und testen ihre Grenzen bis zur Erschöpfung aus.

Aber auch den ruhigen Streichelzoo und die gemütliche Bimmelbahn weiß die kleine Gruppe zu schätzen. Nachdem auch hier die Lunchpakete restlos verdrückt sind und sich jeder nochmals ordentlich in seiner Lieblingsattraktion austoben konnte, muss dann leider doch der Heimweg angetreten werden um rechtzeitig zum Abendessen im Bundesjugendlager zu sein.

Mehr Bilder und was wir sonst noch im Bundesjugendlager erlebt habe könnt ihr in den nächsten Tagen hier finden……..


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