Böblingen,

Ein Zugdienst der Extraklasse

Stille herrscht im Gebäude, die Helfer warten vor dem Einsatzobjekt auf ihre Gruppenführer, die gerade vom Zugführer in die Einsatzlage eingewiesen werden. Vom angenommenen Firmeninhaber sind vier Personen nach einem Schadensereignis als vermisst gemeldet worden.

Mit Betreten des Gebäudes ist es mit der  Stille vorbei, von irgendwoher gellen schmerzerfüllte Schreie durch die halbdunklen Gänge. Stock für Stock, Raum für Raum, wird das Gebäude erkundet und nach vermissten Personen abgesucht. Die letzte Etage steht an, eine Helferin rutscht dabei in ca. 1,5 Metern Höhe von der Leiter ab und fällt auf den Rücken. Mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung wird sie so schonend wie möglich, Etage für Etage, zum Verletztensammelplatz gebracht. Nachdem über Funk: „Übungsende, ich wiederhole Übungsende für alle eingesetzten Einheiten!“ verkündet wird, geht ein Aufatmen durch die Runde.

So viel Spaß die doch sehr realitätsnahe Einsatzübung den ehrenamtlichen Helfern bereitet, genauso anstrengend ist es auch für alle Beteiligten unter Einhaltung der zahlreichen Sicherheitsregeln in einer unbekannten Umgebung nach Verletzten zu suchen und diese zu bergen. Mit der  Einsatzübung werden die am Morgen bei der Gruppenausbildung erlangten Fertigkeiten vertieft und unter Einsatzbedingungen getestet. Dazu verlegte bereits früh am Morgen der Technische Zug aus Kirchheim unter Teck, mit einer Verbandsfahrt 6 Fahrzeuge auf das Übungsgelände in Böblingen. Das weitläufige Areal bietet ausreichend Gelegenheit, für die beiden Bergungsgruppen, die Fachgruppe Räumen und den Zugtrupp, verschiedenste Bergungs- und Rettungsmethoden zu erarbeiten. Während eine Gruppe sich bespricht, und das für und wider der schiefen Ebene abwägt, übt die zweite Gruppe parallel dazu, das richtige Einbinden von Personen auf eine Krankentrage.

Pünktlich zum Mittagessen treffen die Fahrer mit einem herzhaften Gulasch mit Kartoffelklößen für die Helfer auf dem Übungsgelände ein. Dort werden sie von den hungrigen, aber begeisterten Helfern erwartet. Nach dem Mittagessen tritt Stille im Gebäude ein, alle bereiten sich auf die abschließende Einsatzübung vor.

Trotz des aufwendig geplanten Zugdienstes beschließen die Helfer das Dienstende mit einer Punktlandung bei der Manöverkritik in der Unterkunft des Ortsverbands in Kirchheim unter Teck.


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