Neuhausen auf den Fildern,

Chillen? Von wegen! Ferienwoche an der THW-Bundesschule Neuhausen

In der letzten Ferienwoche der Bundesländer Bayern und Baden Württemberg treffen sich 19 Junghelfer/innen an der THW-Bundeschule in Neuhausen zum Lehrgang Jugend 01 138/18.

Bereits am Sonntagabend betreten die 19 Jungen und Mädchen aus den Ortsverbänden Schweinfurt, Alzenau, Ludwigsburg und Kirchheim unter Teck die "Heiligen Hallen" der THW Bundesschule am Standort Neuhausen auf den Fildern. Für die meisten ist es der erste Besuch der THW Bundeschule, allerdings haben bereits alle einige Geschichten über die THW-Lehrgänge in ihren Ortsverbänden gehört. Umso größer ist dafür die Aufregung und Neugierde "Was mag die kommende Woche uns bringen".

Die THW Bundeschule ruht fast nie!

Am nächsten Morgen geht es dann pünktlich um 7:45 Uhr im großen Lehrsaal mit der Begrüßung durch den Schulleiter los. Zur Überraschung der Junghelfer sind trotz Sommerferien außer dem Jugendlehrgang N138/18 noch einige andere Lehrgänge anwesend. So etwas wie Ferien gibt es an der THW Bundeschule eigentlich nicht. Fast wie im Flug vergehen die restlichen Stunden bis zum Mittagessen für die Jugendlichen beim gemeinsamen Kennenlernen und einem Rundgang über das Gelände der Bundeschule.

Und am Nachmittag geht es dann mit der Unterrichtseinheit Retten aus Höhen und Tiefen endlich richtig los. Bis zum Feierabend werden in kleinen bunt gemischten Teams mit Deltaausleger und Dreibock etliche „Verletzte“ durch ein Fenster und aus einem Schacht gerettet. Außerdem mit dem Lastarm und Mastkran Lasten angehoben, versetzt und wieder abgelassen.

Und auch am anderen Morgen sind alle wieder mit Feuereifer dabei um mit Schleifkorb, Bergeschleppe, Bergetuch oder einfach nur mit einer Wolldecke jeweils einen Teamkameraden aus oder über das Trümmergelände zu tragen. Dabei stellen die Junghelfer fest "So einfach ist das gar nicht eine verletzte Person sicher über die Trümmer zu tragen. " Denn so richtig Halt beim Gehen und Stehen auf den aufgetürmten Trümmern zu finden ist doch recht schwierig

Am Nachmittag wird es schwer!

Auf das Bewegen von Lasten haben sich die Jugendlichen besonders gefreut. Muss im Ortsverband oft aus Platzmangel ein Sandsack nach dem Dienst schnell von Hand aufgeräumt werden, so finden sich im Trümmergelände der Bundeschule die richtig fetten Brocken. Bei den teilweise tonnenschweren Betonstücken hilft nur schweres Gerät. Gemeinsam mit Betreuern und Dozenten werden die Betonteile damit von links nach rechts und von unten nach oben und wieder zurück bewegt. Am Schluss stellen alle fest "Mit Hebekissen, Lukasheber und Co. ist es dann doch relativ einfach"

Mittwoch morgens trifft sich die Gruppe dann einigermaßen  ausgeruht wie vereinbart um 8:00 Uhr wieder am Trümmergelände. Heute steht der Bau eines Trümmersteges an. Quer über das Trümmergelände soll es gehen. Dafür sind zuerst mal Pläne zu schmieden und Material bereitzulegen. Danach baut eine Gruppe mit dem EGS den Einstieg und zwei weitere Gruppen den Trümmersteg. Überraschung! Noch vor dem Mittagessen gelingt die Vollendung des Trümmerstegs. Innerhalb von den paar Tagen sind die Jugendlichen so zu einem effektiv zusammenarbeitenden Team geworden. So muss es sein!

Durch nichts aus der Ruhe zu bringen!

Am Vormittag des Donnerstag wird in einem Crashkurs noch das Funken geübt. Nach dem Mittagessen wird angetreten zu einer kleinen Übung zum Abschluss der Lehrgangswoche. Mit vier Gruppen erkunden die Jugendlichen das inzwischen wohlbekannte Trümmergelände und schnell sind auch die ersten „Opfer“ gefunden. Diszipliniert und zielgerichtet arbeiten die Gruppen unter Anleitung ihrer Jugend-Truppführer die Einsatzstellen zügig ab. Doch dann, Schreck lass nach! Junghelfer Phillip stürzt durch einen offenen Schacht in die Tiefe und kann aus eigener Kraft nicht mehr heraus, zu allem Unglück scheint der Schacht auch noch mit Wasser vollzulaufen. Doch auch diese brenzlige Situation lässt die Jugendlichen nicht aus der Ruhe kommen. Mit vereinten Kräften wird der „Unglücksrabe“ unter Beifall einiger Zaungäste und noch bevor er sich nasse Füße holt von seinen Kameraden gerettet. Gut hast das gespielt, Phillip.

Am Freitagmorgen liegt eine gewisse Wehmut in der Luft. Die Jugendlichen blicken auf eine sehr anstrengende und arbeitsreiche Woche zurück. Aber die gemeinsame Zeit hat ihnen auch gezeigt wie zwischen verschiedenen Jugendgruppen und sich Fremden nicht nur Freundschaften sondern auch jene Kameradschaft entsteht, die  nicht nur bei Übungen sondern gerade auch im späteren Einsatz unabdingbar ist, wenn´s funktionieren soll.

Bilder: Tobias Hilbers OV Ludwigsburg


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