Unter der fachkundigen Anleitung des Ausbilders Stefan Spielmann, lernen die Jugendlichen schnell, was es mit Fachbegriffen wie Anschlagmittel oder Schäkel auf sich hat. Außerdem lernen die Junghelfer die Materialien richtig einzusetzen, so kann schließlich ein Drahtseil nicht wie eine Arbeitsleine am Gerätekraftwagen 1 (GKW 1) festgebunden werden.
Dafür benötigen die THWler zusätzliche Anschlagmittel, also spezielle Aufnahmen wie Ringe und Ösen, in die der Karabinerhaken am Drahtseil eingehakt und gesichert werden kann. Als nächstes das Drahtseil noch drallfrei auslegen und in den Greifzug (ein spezielles handbetriebenes Gerät, das durch festklemmen und anziehen des Drahtseils eine angeschlagene Last bewegen kann) einführen und der Greifzug ist bereit.
Aber Achtung: Bei Arbeiten mit Drahtseilen immer Schutzhandschuhe tragen, sonst reißen die Fleischhaken die Hände auf!
Doch zunächst weiß niemand so richtig was eigentlich ein Fleischhaken im THW sein soll. Hängen diese normalerweise doch eigentlich nur in Metzgereien. Vorsichtig tippen die Junghelfer erstmal auf die Haken am Ende der Drahtseile. Allerdings sind diese rund und nicht gefährlich. Nach der anfänglichen Verwirrung kommen die Junghelfer jedoch schnell auf die richtige Lösung: Die von den THWlern so genannten Fleischhaken sind kleine, kaum sichtbare, aus dem Drahtseil herausstehende Drähte. Wenn so ein Drahtseil durch die ungeschützte Handfläche läuft, reißt es tiefe und sehr schmerzhafte Wunden.
Nachdem nun Theorie und Praxis von allen verinnerlicht sind, kann der Greifzug eingesetzt werden. Fast spielerisch bewegen die Junghelfer damit den 12t schweren GKW 1 mit dem Greifzug vorwärts.
Eine neue Erfahrung für alle: Eine eigentlich recht einfache Mechanik, richtig eingesetzt, ermöglicht wenigen Helfern, große Lasten zu bewegen. Ohne Motor, nur durch meine Kraft!
