Unterensingen,

Arbeiten am Wasser mit dem ESS

Auch der Trupp Einsatzstellensicherung (Tr ESS) hat bei seinem letzten Übungsdienst das Thema Wasser in den Mittelpunkt gestellt, genauer gesagt das Hochwasser. Doch wie kann das ESS bei einem Hochwasser unterstützen? Genau um solche Fragen zu klären fuhr man an den Hochwasserdamm am Neckar bei der Gemeinde Unterensingen.

Hier angekommen wurden den Teilnehmern erst einmal grundlegende Dinge über den Hochwasserschutz am Neckar und wie der Landkreis Esslingen damit umgeht erklärt. Im Anschluss konnte es an die Praxis gehen, doch wie kann die klassische Vermessungstechnik hier unterstützen? Ein häufig gesehenes Bild im Hochwassereinsatz sind THW-HelferInnen wie sie mit Sandsäcken Wälle errichten, Deiche verstärken oder sie erhöhen. Eine Tätigkeit die sehr schnell in einer Materialschlacht endet und Unmengen an Personal über einen langen Zeitraum bindet. Genau hier kann das ESS die Arbeiten effizienter machen und möglicherweise unnötigen Aufwand aufdecken und reduzieren. Durch das Erzeugen eines so genannten Geländeschnittes kann es der Einsatzleitung einen Überblick über das Profil des Gelände geben und aufzeigen, was das bloße Auge nicht sieht: Bis auf welche Höhe steigt das Gelände im Hochwassergefahrengebiet an? Bis wohin im Gelände wird sich der Neckar mit dem vorhergesagten Pegel ausbreiten? Brauch ich dadurch überhaupt an dieser Stelle einen zusätzlichen Sandsackwall und über welche Länge muss er welche Höhe haben um wirklich das Gebiet dahinter effektiv zu schützen?

 

Erste Aufgabe dieses Tages war also das Üben einen Geländeschnitt quer durch den Hochwasserdamm und das Gelände dahinter zu erzeugen. Ausgestattet mit Fluchtstäben, Prismenstab und Tachymeter durchlief jeder Helfer mehrmals die verschiedenen Funktionen und Aufgaben die hierfür notwendig sind.

 

Danach kam das Aufnehmen der Deichkrone dran. Der Hochwasserdamm der die Gemeinde Unterensingen schützt, wurde erst vor wenigen Jahren erneuert und erhöht, damit ist seine Krone (oberster Teil des Deiches, gerne mit einer Fläche die auch als Rundweg dient ausgestattet) noch sehr eben. Mit der Zeit kann es allerdings durch Setzungen oder anderen Einflüssen zu Mulden oder Absenkungen kommen die optisch nicht direkt auffallen. Legt man nun über solch einen „zerklüfteten“ Deich gleichmäßig Sandsäcke um ihn zu erhöhen werden diese Mulden und Hügel lediglich um ein paar Zentimeter nach oben versetzt, das Wasser fließt dann durch diese Senken trotzdem über den Deich. Durch diese zweite Variante eines Geländeschnitts können Unebenheiten in der Deichkrone entdeckt und im Ernstfall durch zusätzliche Sandsacklagen verschlossen werden.

 

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Einsatzübung. Mit den heute geübten Methoden sollte ermittelt werden bis zu welchem Pegelstand des Neckars der Damm die Gemeinde tatsächlich schützt. Außerdem sollte der Verlauf eines Sandsackwalls ausgemessen werden der den bestehenden Deich verlängert,um zu verhinder dass das Wasser über die Hauptstraße in den Ort fließt. Erkenntnisse, die im Einsatzfall nützlich sein können.


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