Kirchheim unter Teck,

Alarm! Die THW-Jugend Kirchheim übt den Ernstfall

An diesem Wochenende ist es endlich soweit, die von den Junghelfern im Ortsverband Kirchheim unter Teck so sehnlichst erwartete 24h-Übung findet statt.

Bereits in der Nacht zum Samstag startet die Übung mit der ersten Überraschung. Um 21:24 Uhr werden alle Junghelfer via WhatsApp, SMS oder E-Mail alarmiert:

Die Lage: Wegen einer vom 29.07.17-30.07.17 erwarteten Großwetterlage im Landkreis Esslingen wird zur Verkürzung der Ausrückzeiten im Ortsverband Kirchheim unter Teck aus den Jugendgruppen 1 und 2 die Bereitschaft Kirchheim Jugend zusammengezogen. 

Junghelfer ab 10 Jahren werden zur Besetzung des Technischen Zugs Kirchheim ab Samstag 29.07.17 08:00 Uhr herangezogen.

Voraussichtliches Ende der Bereitschaft Sonntag 30.07.17 13:00 Uhr.

Achtung: Das ist der Alarm zur 24h-Übung der Jugendgruppen 1+2.

Trotz Ferien und Urlaubszeit treffen sich pünktlich um 8:00 Uhr insgesamt 12 Junghelfer aus den Jugendgruppen 1+2 um die Bereitschaft Jugend im Ortsverband Kirchheim unter Teck zu bilden. Dafür richten sich Junghelfer und Betreuer zunächst in der Fahrzeughalle des Ortsverbandes häuslich ein und teilen die Anwesenden auf die Bergungsgruppen auf. Dabei werden nicht nur die Posten der Helfer sondern auch Trupp- und Gruppenführer von den Jugendlichen besetzt.

Alarm! Ein Sportverein wurde vom Unwetter überrascht.

Und plötzlich muss alles ganz schnell gehen. Die Mitglieder des Fußballvereins ROT-WEISS-AUSTRIA wurden bei der Vorbereitung für Sportfest auf ihrem Vereinsgelände in Beuren vom Unwetter überrascht.

Beim Eintreffen an der Einsatzstelle bietet sich den Junghelfern ein verheerendes Szenario: Mehre Sportler irren verletzt über die Sportstätte und können nur vage Angaben zu Vermissten geben. Ein Vereinsmitglied (eine Reanimationspuppe) hatte einen Stromunfall und muss bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes 15Minuten von den Junghelfern mit der Herz-Lungen-Reanimation versorgt werden.

Während die Bergungsgruppen zügig, aber professionell immer weitere Opfer retten können, wird bei der weiteren Erkundung das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Eine Person ist unter Fässern mit unbekannten Flüssigkeiten eingeklemmt und eine Tribüne droht auf einen Vorratstank mit fiktiven 1000 Litern Heizöl zu stürzen und damit eine Umweltkatastrophe auszulösen.

Da zuerst der angeforderte fiktive Gefahrstoffzug an beiden Einsatzstellen die Gefahrstoffe beseitigen muss, heißt es für die Kirchheimer Junghelfer zunächst warten. Aber die Wartezeit lässt sich bei einem im Echteinsatz eher unüblichen ordentlichen Steak vom Grill mit Kartoffelsalat durchaus aushalten. Danach geht es dann wieder frisch ans Werk, schnell sind die nun leeren Fässer abtransportiert und die eingeklemmte Person gerettet.

Für eine fast rekordverdächtige Abstützung der einsturzgefährdeten Tribüne sorgt eine Wette mit dem wirklichen Räumgruppenführer Tobias Zährl um einige Packungen Eis, der dann auch prompt die Wette gegen die gut organisierten Junghelfer verliert.

Alarm! Auch in der Nacht schlägt das angenommene Unwetter wieder zu!

Nach dem Einsatzende am Sportgelände gönnen sich die Bergungsgruppen der Jugend im Bereitstellungsraum bei Hotdogs und Eistee eine kleine Pause. Doch plötzlich geht es wieder los: Alarm!

Und dieses Mal hat das Unwetter richtig gewütet, Auf dem Trümmer- und Übungsgelände der BRH- Rettungshundestaffel Schlierbach sind gleich mehrere Häuser unter dem Unwetter zusammengebrochen und haben dabei 9 Verletztendarsteller unter sich begraben. Schon bei der Anfahrt ist allen klar: Jetzt wird es richtig anstrengend für die 12 Junghelfer und einige aktive Helfer und Betreuer die sich für diese Übung den Jugendlichen unterstellen.

Doch schon nach relativ kurzer Zeit können die ersten Opfer gerettet und dem fiktiven Rettungsdienst an der Einsatzleitung übergeben werden. Dabei legen die Junghelfer wert darauf, trotz wenigen Helfern zuerst die einfacher zu erreichenden Opfer zu bergen und dennoch gleichzeitig auch die Opfer in schwerer zugängigen Lagen zu betreuen. Wichtig dabei ist die Einsatzstellenbeleuchtung an den schnell wechselnden Einsatzstellen zu positionieren.

Bereits nach drei sehr anstrengenden Einsatzstunden gibt die Übungsleitung bekannt "Alle 9 Opfer gerettet".

Aber auch die Betreuer konnten etwas lernen!

Da zu einem vollständigen Technischen Zug des THW immer auch ein Zugtrupp gehört, der die Einsatzleitung stellt, konnten aktive Helfer, Betreuer und Helferanwärter Einblicke in die Funktionsweise des Zugtrupps bekommen. Ausbilder Dustin Gottel nutzte dies um parallel mit der laufenden Jugendübung auch hier Helfer auszubilden.

Pünktlich zur Geisterstunde endet auch die Übung. „Ich bin sowas von begeistert, wie die Junghelfer vorgegangen sind bei der Personenbergung auch schon heute morgen, wie sie fast schon professionell den Einsatzstellenfunkverkehr abgewickelt und ihre Meldungen an die Einsatzleitung gemacht haben! Alle Achtung, wirklich große Klasse!“, so der Eindruck des Kirchheimer BÖ (Beauftragter Öffentlichkeitsarbeit) Gerhard „Gegga“ Köhrer, der die Übung beobachtete.

Die Jugendgruppen des THW Kirchheim bedanken sich bei allen Helfern und Mimen, die uns bei unserer 24h-Übung so großartig unterstützt und diese dadurch erst ermöglicht  haben. Ein herzliches Danke dem Fußballverein ROT-WEISS-AUSTRIA und der BRH Rettungshundestaffel Schlierbach für die zur Verfügung gestellten Übungsgelände.

Bilder: R.Römer


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