Ein im Landeanflug von der Landebahn abgekommenes und ein Meter im Boden versunkenes Flugzeug: Keine leichte Aufgabe für die Einsatzkräfte und doch ging in dem vorbereiteten Szenario alles gut.
Für die Lehrgangsteilnehmer galt es nun, die Maschine wieder rückwärts auf die Landebahn zu ziehen. Doch aufgrund des lockeren Erdbodens mussten zu allererst durch den Bergetrupp schwere Matten ausgerollt werden. Diese gaben dem Stapler genügend halt, die Hebekissen zu positionieren. Nach deren Aufbau und der Sicherung der Maschine durch Stahlseile mit sogenannten Greifzügen, konnte das Flugzeug hochgehoben und das versunkene Fahrwerk mit Hölzern unterbaut werden. Diese Maßnahme ermöglichte es das Flugzeug, unter Zuhilfenahme eines weiteren Greifzuges, zurück auf die Rollbahn zu ziehen.
Der nächste „Unfall“ wartete schon: Bei einer zwei Tonnen schweren Kleinmaschine war es zu einem Defekt des Fahrwerks gekommen, wodurch dieses eingeklappt war.
Nun galt es, das Flugzeug mit einer Krantraverse hochzuheben und das Fahrwerk wieder auszufahren. Nachdem die Maschine wieder sicher auf dem Boden stand, waren bereits die nächsten Übungen an der Reihe. Neben dem Anheben der gesamten Maschine mit pneumatischen Hebekissen wurde auch die Aufgabe gestellt, das Vorderrad mithilfe eines „Dollys“, eine Stahlhebekonstruktion, in die Schwebe zu bekommen und wieder fahrbereit zu machen.
Geübt wurde auch der Umgang mit dem ART-System, bei welchem ein Flugzeug für den Abtransport mit hydraulischer Unterstützung auf Fahrplattformen gesetzt wurde. Ebenso gefordert wurden die Einsatzkräfte beim Training zum richtigen Arbeiten mit den großen Hebekissen. Dabei galt es ein 72 Tonnen schweres Passagierflugzeug sachgerecht und präzise anzuheben, sowie es an vielen Punkten mit Stahlseilen gegen ein Wegdrehen zu sichern.
Doch auch den theoretischen Teil vernachlässigten die Helfer nicht. So ging es zu Beginn der Ausbildung um wichtige rechtliche Fragen, wie etwa: „Wann darf man mit der Bergung anfangen?“ oder „Darf ich Teile an der Maschine abschrauben?“. Ebenso wurden Bilder von erfahrungsreichen Realeinsätzen der Flughafenfeuerwehr gezeigt, um Bergungsalternativen zu erläutern.
So zogen am Ende der Woche alle beteiligten eine positive Bilanz und freuten sich über die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Flughafenfeuerwehr und Technischem Hilfswerk.
Der Ortsverband Kirchheim unter Teck bedankt sich bei der Flughafenfeuerwehr Stuttgart für die gute und spannende Durchführung des ARTC- Lehrgangs.